Mit dem gemeinsamen Ziel zur Umsetzung der Energiewende und der Reduzierung von CO2-Emissionen haben sich die Papierfabrik Adolf Jass Schwarza GmbH (Jass), die TWS Thüringer Wärme Service GmbH (TWS) als Betreiber des Heizkraftwerks Rudolstadt-Schwarza und Ferngas Netzgesellschaft mbH (Ferngas) zu einer strategischen Partnerschaft zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie ihre Kräfte bündeln, um die Umstellung der Energieversorgung auf Wasserstoff, und damit auf eine saubere und nachhaltige Energiequelle, voranzutreiben.

Die Partnerschaft, die heute offiziell mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung („Memorandum of Understanding“) beschlossen wurde, zielt darauf ab, das Kraftwerk der TWS in Rudolstadt-Schwarza in mehreren Schritten auf einen Betrieb mit 100% Wasserstoff umzustellen. Die im Kraftwerk produzierte Wärme wird unter anderem in den Produktionsprozessen der Papierfabrik Jass eingesetzt, die Ihre Produktion dadurch weitestgehend dekarbonisieren kann.

Wasserstoff spielt insbesondere in energieintensiven Prozessen mit hoher Eigenleistung und großen kontinuierlichen Energiemengen eine entscheidende Rolle. Eine Elektrifizierung dieser Prozessschritte ist nach dem Stand der Technik nur in vergleichsweise geringem Umfang möglich. „Die Umstellung auf Wasserstoff wird nicht nur den CO2-Ausstoß minimieren, sondern auch neue Möglichkeiten für wirtschaftliches Wachstum und Innovation in der Region schaffen. Diese Kooperation zeigt, dass sowohl Industrie als auch Energieversorger bereit sind, proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, um sich den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen.“, so Mathias Friedrich, Geschäftsführer der TWS.

Frank Gumbinger, Geschäftsführer der Adolf Jass Papierfabrik Schwarza GmbH zeigt sich begeistert: „Wir freuen uns über diese wegweisende Kooperation, die unser Bekenntnis zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz unterstreicht. Die Partnerschaft mit der TWS und Ferngas stellt einen wichtigen Baustein zur Dekarbonisierung unserer Produktionsprozesse dar. Dieses für uns strategisch bedeutende Projekt markiert einen Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigen Papierproduktion und wir sind stolz darauf, eine Vorreiterrolle in dieser Entwicklung einzunehmen.“

Mathias Friedrich (Geschäftsführer der TWS) ergänzte weiter: „Neben der Papierfabrik versorgen wir noch weitere industrielle und kommunale Abnehmer am Standort Rudolstadt-Schwarza mit Wärme, Strom und weiteren Medien, die von dieser Transformation ebenfalls profitieren können. Wir stärken somit die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts und der gesamten Region.“

Ganze Region soll mit Wasserstoff erschlossen werden

Die Ferngas Netzgesellschaft mbH plant den Aufbau der notwendigen Netzinfrastruktur, um den Wasserstoff nach Rudolstadt zu transportieren. Gemeinsam mit den anderen deutschen Fernleitungsnetzbetreibern hat Ferngas Mitte Juli 2023 einen Planungsstand für ein Wasserstoff-Kernnetz veröffentlicht. Dabei handelt es sich um die zukünftig wichtigsten Wasserstoff-Transportrouten Deutschlands. Parallel plant Ferngas mit seinen Kunden schon jetzt die Anbindungen an diese Transportrouten. Für die Anbindung Rudolstadts ist u. a. die Umrüstung einer bereits vorhandenen rund 70 Kilometer langen Erdgasleitung aus dem Raum Erfurt bis nach Unterwellenborn vorgesehen.

Zur Umstellung auf Wasserstoff benötigt Ferngas neben den einzuholenden Genehmigungen und dem Nachweis der Eignung der H2-Betriebsfähigkeit auch die regulatorischen Rahmenbedingungen durch den Gesetzgeber, um die Wasserstoffleitungen betreiben zu können.

Kevin George Greiling, Leiter Netzwirtschaft bei Ferngas, erklärt dazu: „Diese Region ist für uns bei der Anbindung an das Wasserstoff-Kernnetz von besonderer Relevanz. Eine Umstellung der Leitung ermöglicht die zukunftsfähige Energieversorgung der Industrie im Städtedreieck Saalfeld-Rudolstadt-Bad Blankenburg. Das Kraftwerk der TWS und die durch das Kraftwerk versorgte Papierfabrik Jass, sind nach dem Stahlwerk in Unterwellenborn ein weiterer wichtiger Arbeitgeber in der Region, der aufgrund des hohen Energieeinsatzes Wasserstoff benötigt. Der Gesetzgeber muss es jetzt schnell ermöglichen, dass dieses Wasserstoff-Kernnetz realisiert wird und damit auch weitere Anbindungen und Erschließung der Regionen möglich werden.“

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Presseinformation – Grüner Wasserstoff für Papierherstellung

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v.l.n.r.: Klaus-Peter Krug (Jass), Uwe Gaßmann (Jass), Frank Gumbinger (Jass), Michael Habeck (Jass), Mathias Friedrich (TWS), Rico Bolduan (TWS), Dr. Katharina Großmann (Ferngas), Kevin George Greiling (Ferngas) © Foto: Papierfabrik Adolf Jass GmbH & Co. KG